Der Ber­lin Fla­neur: Die Brü­cke der Spio­ne – Die Glie­ni­cker Brücke 

Blick von der Pots­da­mer Sei­te Rich­tung Glienicke

Der heu­ti­ge Spa­zier­gang ist rela­tiv kurz. Wenn wir ein­mal hin und wie­der zurück­ge­hen, haben wir genau 256 Meter zurück­ge­legt.
Davon ist die eine Hälf­te in Ber­lin und die ande­re in Pots­dam behei­ma­tet. Wir gehen heu­te “fremd” und „wil­dern“ etwas außer­halb von Ber­lin. Obwohl das auch nicht so ganz stimmt, denn unser Weg führt uns von Ber­lin Glie­ni­cke in die “Ber­li­ner Vor­stadt” einem vor­neh­men Stadt­teil von Pots­dam, direkt an der Havel gele­gen.
Dazwi­schen steht eines der bekann­tes­ten Bau­wer­ke des “Kal­ten Krie­ges”. 
“Die Brü­cke der Spio­ne”, auch als Glie­ni­cker Brü­cke bekannt.
1986 fand auf ihr, vor den Augen der Welt­pres­se, einer der spek­ta­ku­lärs­ten Agen­ten­aus­tau­sche statt.
Es war eisig kalt, die Son­ne glit­zer­te auf dem wei­ßen Schnee am Ufer. Der Schnee auf der Stra­ße war schon mat­schig, von den vie­len Jour­na­lis­ten, die nach der Posi­ti­on für die bes­ten Bil­der such­ten.
Ande­re Medi­en­ver­tre­ter stan­den mit Kame­ras auf ihren Über­tra­gungs­wa­gen oder schick­ten per Satel­li­ten­te­le­fon Live-Berich­te in alle Welt. Klam­me Fin­ger häm­mer­ten auf Schreib­ma­schi­nen ein, um ja jeden Augen­blick die­ses ein­ma­li­gen Ereig­nis­ses fest­zu­hal­ten. 
Auf der Brü­cke fuhr der gol­de­ne Mer­ce­des des DDR Unter­händ­lers Wolf­gang Vogel vor. Bis zur Mit­te der Brü­cke. Dort befand sich ein wei­ßer Strich, der die Gren­ze zwi­schen den bei­den deut­schen Staa­ten mar­kier­te.
Dem Wagen ent­stieg ein klei­ner Mann mit gro­ßen „Tschap­ka“, einem unmo­di­schen Man­tel und irgend­wie schie­nen dem Mann sei­ne Hosen zu groß zu sein. Die­ser Herr war der rus­si­sche Men­schen­recht­ler Ana­to­lij Schts­cha­r­an­ski. Er wur­de gegen Agen­ten oder wie es in den öst­li­chen Medi­en hieß, gegen „Kund­schaf­ter“ aus­ge­tauscht.
Heu­te, über 31 Jah­re nach dem Mau­er­fall, sieht man nichts mehr von den Sicher­heits­maß­nah­men und Sper­ren auf der Brü­cke. Weder auf der öst­li­chen noch auf west­li­chen Sei­te. Nur ein paar Erin­ne­rungs­ta­feln mah­nen an die Geschich­te und ein schma­ler Metall­strei­fen auf dem Bür­ger­steig der Brü­cke zeigt an, wo einst die Gren­ze ver­lief.
Dabei gibt es die Glie­ni­cker Brü­cke schon lan­ge.
Über 300 Jah­re ist es nun her, das hier am Ende des 17. Jahr­hun­derts die ers­te Brü­cke erbaut wur­de. Die­se schma­le Steg­brü­cke war 100 Jah­re lang nur dem Adel vor­be­hal­ten, damit er schnell von sei­nen Schlös­sern in Pots­dam in die Jagd­ge­bie­te des “Grü­nen Wal­des”, sprich Gru­ne­wald kam.
Dann wur­de die „Ber­lin-Pots­da­mer Chaus­see“ als preu­ßi­sche Vor­zei­ge- und Mus­ter­stra­ße aus­ge­baut und die Brü­cke bekam ein Kon­troll­häus­chen. Dort muss­te jeder Rei­sen­de eine Art „Maut“ bezah­len für die Über­que­rung der Brü­cke und die Nut­zung der Stra­ßen.
Anfang des 18. Jahr­hun­derts errich­te­te das Ber­li­ner „Bau­ge­nie“ Fried­rich von Schin­kel eine Stein­brü­cke neben der noch nicht so ganz alten Holz­brü­cke. Es gab ein­fach zu viel Ver­kehr zwi­schen Pots­dam und dem sich unwei­ger­lich aus­brei­ten­den Ber­lin.
Die “Schin­kel­brü­cke” war nach 100 Jah­ren wie­der zu klein und so wur­de sie durch die heu­te noch exis­tie­ren­de “Eisen­fach­werk­brü­cke” ersetzt.
Heu­te bie­tet die Brü­cke dem Pas­san­ten einen wun­der­schö­nen Aus­blick auf die “Pots­da­mer Kul­tur­land­schaft” und dem “Park Babels­berg” der an den Gesta­den der “Glie­ni­cker Lake” liegt. Unse­ren Blick streift wei­ter über den “Tie­fen See” Rich­tung Pots­dam. Von der ande­ren Sei­te kom­men Aus­flugs­damp­fer, Motor­jach­ten und vie­le Sport­boo­te von der Havel und dem angren­zen­den “Jung­fern­see” durch die Brü­cke geschip­pert. Wenn wir dann wie­der unse­ren Blick erhe­ben, um bei schö­nem Wet­ter, das ande­re Ufer zu erken­nen, kön­nen wir rela­tiv klein die Anla­ge des “Schloss Sacrow” erken­nen. 
Des­halb mein Tipp, wenn sie unter­wegs sind: 
Neh­men Sie sich ein Fern­glas mit, dann gibt es noch viel mehr zu ent­de­cken an den Ufern rund um die “Glie­ni­cker Brü­cke”.
Lei­der gab es an dem Wochen­en­de, an dem ich dort war, alles ande­re als schö­nes Wet­ter.
Petrus hat­te schlech­te Lau­ne und öff­ne­te sei­nen Was­ser­pfor­ten.  Auch wenn ich bis auf die Haut nass war, blieb ich eine Zeit lang auf der Brü­cke ste­hen. Genau dort wo einst die Gren­ze zwi­schen Ost und West ver­lief. Vom grau­en unru­hi­gen Was­ser glitt mein Blick auf den vom Regen ver­han­ge­nen Hori­zont. Trotz des schlech­ten Wet­ters fas­zi­nier­te mich der Anblick, der im Regen­dunst ver­schwin­den Land­schaft.
In die­sem Moment ärger­te ich mich auch noch nicht, das ich den Regen­schirm ver­ges­sen hat­te. Das kam spä­ter, als der Schnup­fen kam.
Also hören Sie auf jedem Fall den Wet­ter­be­richt, bevor Sie sich auf den Weg zur “Glie­ni­cker Brü­cke” machen. Dann kön­nen sie einen Aus­blick genie­ßen auf eines der schöns­ten Pan­ora­men von Ber­lin und Pots­dam. Und das völ­lig umsonst.

Arti­kel erschien Novem­ber 2014 in der BBZ — Der Ber­li­ner Behin­der­ten Zei­tung — leicht bearbeitet

Der Ber­lin Fla­neur: Ber­lin wird 100 Jah­re alt – Hap­py­Bir­th­day Berlin!

Vie­le von Ihnen wer­den bei unse­rer Über­schrift die Stirn run­zeln und sagen: „Dit kann nisch stim­men. Ber­lin ist doch viel älter.“ Und die ganz Klu­gen wer­den nach­rech­nen und sagen: „Ja offi­zi­ell 783 Jah­re.“ Stimmt, Alt-Ber­lin ist so alt.
Aber das Ber­lin, so wie wir es ken­nen, wird tat­säch­lich erst 100 Jah­re alt, näm­lich am 1. Okto­ber 2020.
Des­halb fla­nie­re ich dies­mal nicht durch Ber­lin. Ich möch­te der Stadt die wir Ber­li­ner so lie­ben und über die wir so jer­ne meckern zum Geburts­tag gra­tu­lie­ren.
Rei­sen wir 100 Jah­re zurück – zum 1. Okto­ber 1920. 
An die­sem Frei­tag war Ber­lin, von einer Sekun­de auf die Ande­re, plötz­lich die dritt­größ­te Stadt der Welt. Hat­te Ber­lin am 30. Sep­tem­ber 1920 noch rund 1,9 Mil­lio­nen Ein­woh­ner, waren es Punkt 0 Uhr am 1. Okto­ber 1920 plötz­lich rund 3,9 Mil­lio­nen Ein­woh­ner und die Stadt­flä­che stieg um das Drei­zehn­fa­che. Sie betrug plötz­lich ca. 878 km².
In „Groß-Ber­lin“, wie es in dem „Gesetz über die Bil­dung einer neu­en Stadt­ge­mein­de Ber­lin“ vom 27. April 1920 genannt wur­de, gin­gen 6 kreis­freie Städ­te, 59 Land­ge­mein­den und 27 Guts­be­zir­ke auf. Das erklärt auch die Fra­ge, die mir so oft gestellt wird, war­um Ber­lin so vie­le gro­ße Rat­häu­ser hat (Lich­ten­berg, Köpe­nick, Char­lot­ten­burg, Span­dau usw.). Denn das waren die „alten Ver­wal­tungs­zen­tra­len“ der ehe­ma­li­gen Städ­te.
Es gab viel Grün­de war­um Ber­lin „groß“ wur­de, unter ande­rem wirt­schaft­li­che und ver­wal­tungs­tech­ni­sche.
Und wie heu­te auch in Ber­lin üblich, brauch­te es eine Wei­le, bis aus einer Idee eine Tat­sa­che wur­de. Die ers­te Visi­on eines „Groß-Ber­lin“ kam Mit­te des 19. Jahr­hun­derts auf. 
Übrings der Name „Groß-Ber­lin“ setz­te sich nie in der Bevöl­ke­rung durch. Für sie galt: „Ber­lin bleibt Ber­lin, ejal ob groß oder kleen.“
Was die­ses gro­ße Ber­lin in sei­nen Ers­ten 100 Jah­ren erlebt hat, ist nicht von schlech­ten Eltern. Es wuchs rasant (1942 gab an die 4,2 Mil­lio­nen Men­schen in der Stadt), dann kam die Welt­wirt­schafts­kri­se, die nicht nur die Stadt arg beu­tel­te. Ihr folg­ten die „Brau­nen Macht­ha­ber“, die fast die Toten­grä­ber Ber­lins wur­den. Denn sie und ihre ver­bre­che­ri­sche grö­ßen­wahn­sin­ni­ge Poli­tik, hat­ten zur Fol­ge, das Ber­lin im Mai 1945, als der 2. Welt­krieg zu Ende war, in Schutt und Asche lag. Von „Ger­ma­nia“ wol­len wir erst gar nicht reden.
Dank der vie­len Trüm­mer­frau­en ent­stand die Stadt neu. Doch die Poli­tik hat­te Ber­lin fest im Griff. Zwei Ideo­lo­gien, die Sozia­lis­ti­sche und die Kapi­ta­lis­ti­sche, regier­ten nun in der Stadt, was 1961 zu einer 28 Jah­re wäh­ren­den Tei­lung durch eine Mau­er führ­te. Bis zum 9. Novem­ber 1989. Dem Tag an dem der men­schen­ver­ach­ten­de soge­nann­te „Anti­fa­schis­ti­sche Schutz­wall“ (DDR-Staats Ter­mi­no­lo­gie) fiel. Ber­lin wur­de wie­der eine unge­teil­te Stadt – eine Haupt­stadt mit „Herz und Schnau­ze“.
Heu­te leben rund 3,7 Mil­lio­nen Ber­li­ner und Ber­li­ne­rin­nen in der Stadt (Stand 31.12.2019). Und Ber­lin ist eine ech­te Welt­stadt, denn Men­schen aus gut 190 Län­dern leben in ihr. Das zeigt, wie beliebt Ber­lin welt­weit ist. 
Auch wenn man heu­te manch­mal den Ein­druck hat, Ber­lin sei eine schlech­te Stadt, wie es uns die Berufs­me­cke­rer jed­we­der Cou­leur heu­te ger­ne weis­ma­chen möch­ten. 
Klar ist Ber­lin nicht per­fekt, es wäre ja schlimm, wenn eine sol­che rie­si­ge Stadt kei­ne Pro­ble­me hät­te. Denn an die­sen Pro­ble­men wächst Ber­lin auf sei­ne ganz eige­ne Art und Wei­se. 
Na ja und wenn wir Ber­li­ner nicht über die­se unse­re Stadt lie­be­voll meckern kön­nen, dann stimmt was nicht. Das ist unse­re Art zu sagen: „Ber­lin, ick lie­be dir!“
Ich, als Ber­lin Fla­neur, schrei­be nun schon an die 15 Jah­re über Ber­lin. Trotz die­ser Zeit über­rascht sie mich immer wie­der. Ich fin­de stän­dig noch Unbe­kann­tes, Neu­es oder Altes in ihr. Die­se Stadt, unser Ber­lin ist ein­ma­lig. 
Ich bin viel in der „Welt­ge­schich­te“ her­um­ge­reist, aber ich hat­te „immer einen Kof­fer in Ber­lin“ und nicht nur „Heim­weh nach dem Kur­fürs­ten­damm“ son­dern ooch nach der „Ber­li­na Luft“
Und des­halb sage ich, mal ganz inter­na­tio­nal, wie es in Ber­lin üblich ist:

HAPPY BIRTHDAY, BERLIN! ALLET JUTE ZUM 100 GEBURTSTAG.

erschie­nen in der BBZBERLINER BEHINDERTEN ZEITUNG 09/2020

Der Ber­lin Fla­neur: Auf Kreuz­fahrt durch Ber­lin – Inter­view zum Arti­kel BBZ Arti­kel (07/20)

Auf dem Land­wehr­ka­nal ent­lang der U‑Bahn

In der neu­en BBZ — Ber­li­ner Behin­der­ten­zei­tung geht es dies­mal um eine Kreuz­fahrt durch Ber­lin mit einem Haus­boot.
Es gibt auch bar­rie­re­freie Haus­boo­te. Ein der Anbie­ter ist das Unter­neh­menKUHNLE-TOURS.
Über bar­rie­re­freie Haus­boo­te sprach ich im Som­mer 2018 mit Dag­mar Rockel-Kuhn­le. Die Infor­ma­tio­nen sind immer noch aktu­ell. Inzwi­schen sind die bar­rie­re­frei­en Haus­boot auch in Ber­lin verfügbar.

Inter­view mit Dag­mar Rockel-Kuhn­le zu bar­rie­re­frei­en Haus­boo­ten
Dau­er: 8:30 min.
© Sven Przi­bil­la und VOLL NORMAL 2018

Das Gespräch wur­de im August 2018 in der Sen­dung „VOLL NORMAL — Das Maga­zin für Men­schen mit und ohne Behin­de­rung“, die jeden Diens­tag um 13 Uhr auf RADIO ALEX BERLIN 91NULL zu hören ist. Und jeden Don­ners­tag um 12 Uhr und jeden Mon­tag um 10 Uhr in einer Über­nah­me als Wie­der­ho­lung auf OHRSICHTRADIO — Der Klang der Inklu­si­on”.

Infor­ma­tio­nen zu “KUHNLE-TOURS”:

KUHNLE TOURS GMBH — Basis Zeh­de­nick
Wald­stra­ße 10;
D‑16792 Zeh­de­nick

Tele­fon: (03 98 23) 2 66–0  
Fax: (03 98 23) 2 66–10
E‑Mail: info(at)kuhnle-tours.de
Inter­net: www.kuhnle-tours.de
Kuhn­le-Tours auf Face­book: www.facebook.com/kuhnletours
Kuhn­le-Tours auf Insta­gram: www.instagram.com/bootsurlauber

Der Ber­lin Fla­neur: „Wohn­zim­mer-Spa­zier­gang“ durch Ber­lin – Der Ber­lin Fla­neur in Coro­na-Zei­ten — Links zum Arti­kel in der BBZ

Zur Illus­tra­ti­on:
Herz­li­chen Dank an Ange­lo Favia, der für die­sen Bei­trag die Illus­tra­ti­on geschaf­fen hat. Wenn sie mehr von dem Zeich­ner und Kari­ka­tu­ris­ten sehen möch­ten, dann gehen Sie auf INSTAGRAM.
Hash­tag:  #favia­gram

Die Links:
Hier alle Adres­se der im BBZ — Arti­kel erwähn­ten Internetseiten.

AKON — Ansichts­kar­ten Online 
bei der Öster­rei­chi­schen Natio­nal­bi­blio­thek
ca. 3000 His­to­ri­sche Post­kar­ten von Ber­lin
akon.onb.ac.at

Kut­te kennt sich aus“ auf rias1.de
Sen­de­rei­he von RIAS Ber­lin von 1971 — 1977 / 127 Fol­gen
rias1.de/sound/rias_/kutte/kutte.html

MfS Schu­lungs­film Kame­ra­fahrt mit einem PKW durch West Ber­lin 1976
You­Tube — Kanal: DDR-Archiv / ca. 90 min  
youtu.be/10ZFx7RrnLQ

Der Ber­lin Fla­neur bei Insta­gram:  #der­ber­lin­fla­neur

Arti­kel erscheint im Mai 2020 in der BBZ — Ber­li­ner Behin­der­ten­zei­tung

Alle Links ohne Gewähr

Der Ber­lin Fla­neur: Janz anders – Das „Enter­tain­ment – Vier­tel“ am Mer­ce­des Platz

Der Mer­ce­des-Platz mit der “Mer­ce­des-Benz-Are­na” am Abend — auf­ge­nom­men Novem­ber 2019 © by “Der Ber­lin Fla­neur”, 2020

Dies­mal fla­nie­ren wir in einer Gegend, die wir schon ein­mal vor über 10 Jah­ren besucht haben. Sie hat sich im Lau­fe des letz­ten Jahr­zehnts total gewan­delt.
Die gro­ße Mul­ti­funk­ti­ons­hal­le, einst „O2-World“ genannt, trägt heu­te den Namen „Mer­ce­des-Benz Are­na“. Sie schaut noch genau­so aus wie damals, nur etwas moder­ner und mit neu­en Schrift­zug an der Front. Doch anders als damals, ist hier kei­ne unbe­bau­te Ödnis mehr, son­dern das Are­al ist mit moder­nen Häu­sern bebaut wor­den und wird nun „Media­spree-City“ genannt.
Die bes­te Zeit für unse­ren Spa­zier­gang ist der Abend, wenn es dun­kel gewor­den ist. Wir begin­nen ihn am „U‑Bahnhof War­schau­er Stra­ße“. Wenn wir dort in Rich­tung Innen­stadt schau­en, sehen wir immer noch die Are­na. Doch davor steht nun ein moder­nes Ein­kaufs­zen­trum. Die „East Side Mall“. Sie ist ein mar­kan­ter auf­fal­len­der Bau mit den übli­chen Geschäf­ten.
Unser Weg führt uns aber hin­un­ter zur Spree und zur „Ober­baum­brü­cke“.
Wenn das Wet­ter mit­spielt, dann haben Sie von der Brü­cke einen wun­der­schö­nen Blick auf das Zen­trum am Alex­an­der­platz und auf das Spree­ufer und Sie ver­ste­hen, war­um unser klei­ner Abend­spa­zier­gang so reiz­voll ist. Denn in der Dun­kel­heit fun­kelt Ber­lin beson­ders.
Um an unse­rem Ziel, den „Mer­ce­des Platz“ zu kom­men, müs­sen wir wie­der zurück zur viel befah­re­nen „Müh­len­stra­ße“ gehen. An der Ampel bie­gen wir links ab, lau­fen ein Stück und bie­gen hin­ter dem ehe­ma­li­gen „Spei­cher“, der heu­te „Pira­tes Ber­lin“ heißt, wie­der links ab. Wir befin­den uns nun auf der Rück­sei­te der „East Side Gale­rie“. Hier fla­nie­ren wir am Was­ser ent­lang, bis zu einer brei­ten Ter­ras­se. Wenn sie dort ent­lang­lau­fen, dre­hen sie sich mal um. Dann kön­nen sie die beleuch­te­te „Ober­baum­brü­cke“ sehen, die am Abend noch ele­gan­ter wirkt.
Von der Ter­ras­se gehen wir wie­der „nach oben“ zur „Müh­len­stra­ße“.
Nur noch ein­mal die Stra­ße über­que­ren und wir haben das Ziel erreicht – das Are­al des „Mer­ce­des Platz“. Sie befin­den sich nun in einem der ange­sag­tes­ten „Enter­tain­ment-Vier­tel“ von Ber­lin.
Hier gibt es, neben der Are­na, auch noch ein gro­ßes Kino und die, zum Ver­gleich zur Are­na, „klei­ne“ „Ver­ti Music Hall“. Zwi­schen die­sen drei Haupt­ge­bäu­den befin­den sich ein Was­ser­spiel mit Fon­tä­nen. Die­se wer­den von moder­nen Mul­ti­me­dia-Steh­len flan­kiert. Auf deren Bild­schir­men sehen Sie diver­se Wer­be­spot und Ankün­di­gun­gen zu Kon­zer­ten oder Sport­events.
Als ich den Was­ser­spie­len zusah erin­ner­te ich mich dar­an, was hier ein­mal war. 
Einst war das Gelän­de ein gro­ßer Güter­bahn­hof. Nach der Wen­de gab es hier, bis zum Bau der Hal­le, bekann­te Clubs und Par­ty­lo­ca­ti­ons. Seit 2008 steht hier die zweit­größ­te Mul­ti­funk­ti­ons­hal­le Deutsch­lands, wel­che die Heim­spiel­stät­te des Eis­ho­ckey­clubs „Ber­li­ner Eis­bä­ren“ und der Bas­ket­bal­ler von „ALBA Ber­lin“ ist.
Seit­dem wur­de das Gelän­de wei­ter ent­wi­ckelt. Es wur­de zur ein Teil der „Media­spree-City“.
Na ja und wenn man dort ist, stellt sich bei dem Anblick des Plat­zes, auch ein ganz klei­nes, ein win­zig klei­nes „Las-Vegas Gefühl“ ein, wenn man die Beleuch­tung der Gegend auf sich wir­ken lässt. 
Außer­dem soll­ten Sie ihre Geld­bör­se gut fül­len, den Prei­se, der gas­tro­no­mi­schen Ein­rich­tun­gen vor Ort sind nicht gera­de die Bil­ligs­ten.
Und soll­ten Sie nach einem Cock­tail noch Lust zum wei­ter fla­nier­ten ver­spü­ren, dann lau­fen Sie die „Müh­len­stra­ße“ Rich­tung „Ost­bahn­hof“ ent­lang. Auf dem Weg gibt es, beson­ders am Abend, noch die ein oder ande­re opti­sche Über­ra­schung zu sehen, wie zum Bei­spiel das einst umstrit­te­ne Wohn­haus direkt am Spree­ufer, das archi­tek­to­nisch sehr aus­ge­fal­len ist. Und wenn Sie am „Ost­bahn­hof“ ange­kom­men sind, wer­den Sie fest­stel­len, dass er am Abend viel hüb­scher aus­schaut als am Tag. Er hat sozu­sa­gen sein Make-Up aufgelegt.

INFOKASTEN:

Mer­ce­des Platz

Anfahrt:
S + U War­schau­er Stra­ße — Fuß­weg ca. 5 Minu­ten

S‑Bahn:
S3, S5, S7S9

U‑Bahn:
U1, U3

Bus­se:
248, 347, N1 (Nacht­bus)

Trams:
M10, M13

Ost­bahn­hof — Fuß­weg ca. 12 Minuten

S‑Bahn:
S3, S5, S7S9

Bus­se:
140, 142, 147, 240, 248, 347, N40 (Nacht­bus)

Regio­nal- und Fern­ver­kehr:
EC , IC , ICE , Loco­mo­re, IRE, RB14, RE1, RE2RE7 

Nachts

An Wochen­ta­gen fährt die U‑Bahn bis ca. 0:30 Uhr, die letz­te S‑Bahn gegen 1:30 Uhr. Danach sind Nacht­bus­se im Ein­satz. Am Wochen­en­de ver­keh­ren U‑Bahn und S‑Bahn 24h.
Wege sind gut beroll­bar und die meis­ten Ein­rich­tun­gen auch bar­rie­re­frei. Näh­re Infos auf www.mercedes-platz.de

Der Ber­lin Fla­neur: Renn­tag­be­ob­ach­tun­gen – Die Galopp­renn­bahn Hoppegarten

Heu­te ist der Ber­lin Fla­neur wie­der mal unter­wegs, das heißt wir ver­las­sen Ber­lin und fla­nie­ren außer­halb. Aber kei­ne Angst unser Ziel ist nicht weit weg von Ber­lin. Es geht heu­te zur größ­ten Pfer­de­renn­bahn Deutsch­lands. Wir fla­nie­ren zur Galopp­renn­bahn Hop­pe­gar­ten. 
Vom Zen­trum kom­men sie ganz ein­fach dort hin. Sie fah­ren ent­we­der mit dem Auto die B1 raus und bie­gen beim Gar­ten­cen­ter links ab und dann immer der Nase nach. Oder sie fah­ren ganz bequem mit der S‑Bahn Rich­tung Straus­berg nach Hop­pe­gar­ten und lau­fen vom Bahn­hof etwa einen guten Kilo­me­ter bis zu den Ein­gän­gen der Galopp­renn­bahn.
Ich habe die S‑Bahn genom­men, das ging rela­tiv schnell und völ­lig stress­frei.
Vom Bahn­hof geht es durch einen leicht ver­wil­der­ten Park und schon ist man an der Renn­bahn. Der Ein­gangs­be­reich, der gut 430 Hekt­ar gro­ßen Anla­ge, schaut aus wie eine Start­box beim Pfer­de­ren­nen. Wei­ße Ein­gän­ge, dar­über ein brau­nes Schin­del­dach. Der Ein­tritt ist nicht ganz bil­lig an die­sem Tag. Die preis­wer­tes­te Kate­go­rie kos­tet 15 Euro und wenn sie einen Tri­bü­nen­platz haben möch­ten, dann dür­fen sie tie­fer in die Tasche grei­fen.
Ins­ge­samt gibt es 11 Renn­tag im Jahr auf der Galopp­renn­bahn. An dem Tag, an dem ich dort war, war der „Irish Der­by Day“. Da ich rela­tiv früh gekom­men bin, emp­fängt mich hin­ter dem Ein­gang ein Herr und drückt mir einen grü­nen Zylin­der­hut in die Hand, den ich behal­ten darf.
Bis zum ers­ten Ren­nen des Tages ist noch reich­lich Zeit. Da ich Durst habe suche ich was zutrin­ken. Das Bier 0,5 Liter kos­te­te 5 Euro plus Glas­pfand. Ein stol­zer Preis. Ande­re Geträn­ke und Spei­sen sind auch nicht gera­de bil­lig. 
Und hier gleich mein Tipp:
Neh­men Sie sich einen schö­nen Pick­nick­korb mit und eine Decke. Dann spa­ren Sie nicht nur Geld, son­dern sie kön­nen sich auch einen gemüt­li­chen Sitz­platz auf der Wie­se an der Renn­stre­cke suchen. Dort kön­nen sie sich son­nen, wenn kein Ren­nen ist, oder ganz ent­spannt den Tru­bel um sich her­um beob­ach­ten.
Da ich noch nie in Hop­pe­gar­ten war, mache ich eine Erkun­dungs­tour. Vom Ein­gangs­be­reich kommt man direkt auf die Rück­sei­te der gro­ßen Tri­bü­ne, an der noch eine Anzei­ge­ta­fel aus alten Zei­ten zuse­hen ist. Rechts und Links gibt es, wie schon gesagt, Stän­de für Speis und Trank. 
Und natür­lich die wich­tigs­ten Ein­rich­tun­gen auf einer Renn­bahn für die Besu­cher- die Wett­pa­vil­lons. Dort kön­nen sie, bei einem Min­dest­ein­satz von 2 Euro, auf die Pfer­de der Ren­nen wet­ten. Ich habe nicht gewet­tet, da ich, dass ganz nicht so ganz ver­stan­den habe. Außer­dem inter­es­sier­te mich das Drum­her­um mehr.
Dazu gehör­ten auch die Damen und Her­ren. 
Die meis­ten Damen der Schöp­fung hat­ten den einen oder ande­ren Kopf­putz auf. Mal klein, mal etwas größ­ter und die erfah­re­nen Her­ren stu­dier­ten die Renn­zei­tung und das Renn­pro­gramm. Sie schau­ten auf das Gewicht der Jockeys oder auf die Erfol­ge der Pfer­de und sin­nier­ten dar­über, was sie setz­ten soll­ten.
Spä­ter am Tag habe ich ein Gespräch mit­be­kom­men, dass ein Herr 1000 Euro gesetzt hat­te. Und er hat auch gewon­nen. Er bekam, glau­be ich, etwas mehr als das Dop­pel­te sei­nes Ein­sat­zes zurück, da er auf den Sie­ger des Ren­nens gewet­tet hat­te. Ein guter Schnitt wür­de ich sagen.
Bevor das Ren­nen beginnt, ver­sam­meln sich die wis­sen­den Jün­ger des Pfer­de­sports am Führ­ring. Dort wer­den sozu­sa­gen die Pfer­de des kom­men­den Ren­nens vor­ge­stellt. Ken­ner beäu­gen die Tie­re ganz genau. 
Sie ach­ten dar­auf, ob das Pferd ner­vös ist, ob es viel Schweiß hat oder ob es äpfelt, wie ein Besu­cher sag­te. 
Äpfeln hat nichts mit Äpfeln zum Essen zu tun oder mit einem Com­pu­ter.
Wenn ein Pferd äpfelt, also sei­nen Kot fal­len lässt, ist das ein Zei­chen dafür, das es sich wohl­füh­len und völ­lig ent­spannt ist.
So etwas bekommt man mit, wenn man am Führ­ring steht. Dann geht man zur Wett­an­nah­me und setzt. Wäh­rend des­sen rei­ten die Jockeys zur Start­box. In die sol­len sich nun die Pfer­de stel­len. Dass kann schon mal etwas dau­ern und an die­sem Tag sträub­te sich ein Tier so sehr, dass es sei­nen Rei­ter abwarf und sich davon mach­te. 
Inzwi­schen haben sich die Zuschau­er an der Renn­bahn ein­ge­fun­den und fie­bern den Start ent­ge­gen. Ver­fol­gen kann man das Ren­nen auf einem gro­ßen Bild­schirm. Wenn dann die Pfer­de auf der Ziel­ge­ra­den ein­bie­gen, bricht eine Infer­no von Anfeue­rungs­ru­fen los. Ist das Ren­nen gelau­fen, wird es wie­der ruhig. Bis zum nächs­ten. Nun geht man zur Sie­ger­eh­rung oder trinkt etwas, fach­sim­pelt mit dem Nach­barn oder geht spa­zie­ren.
Ich fand mei­nen Tag auf der ein­zi­gen Pfer­de­renn­bahn Euro­pas, die in pri­va­ter Hand ist, sehr inter­es­sant. Aber vom Fie­ber des Pfer­de­renn­sports bin ich nicht gepackt wor­den, trotz grü­nen Zylin­ders. Denn zwi­schen den Ren­nen pas­siert nicht viel. Ich dach­te, es gäbe da noch ein Unter­hal­tungs­pro­gramm, aber dem ist nicht so. 
Hop­pe­gar­ten ent­schleu­nigt. Man hat Muße, blickt in das Grü­ne Rund der Renn­bahn und war­te, isst, redet oder döst vor sich hin. Genau das Rich­ti­ge für einen Men­schen, der mal aus­span­nen will vom der Hek­tik der Groß­stadt.
Es war schön dort in Hop­pe­gar­ten. 
Und den Spruch: Jeder soll­te min­des­tens ein­mal in sei­nem Leben auf einer Pfer­de­renn­bahn gewe­sen sein, kann ich nur bestätigen.

Dit iss Ber­lin: Die Clas­sic Days auf dem Kur­fürs­ten­damm 2019 (2)

Am 18. + 19. Mai 2019 fan­den auf dem Kur­fürs­ten­damm die “Clas­sic Days Ber­lin 2019” statt. 
Über 2000 Old­ti­mer gab es zuse­hen. 
Hier eine klei­ne Aus­wahl von Autos die noch Cha­rak­ter hat­ten. Bei eini­gen die­ser Wagen, fragt man sich, wie man mit den wohl ein­par­ken soll.

Dit iss Ber­lin: Die Clas­sic Days auf dem Kur­fürs­ten­damm 2019 (1)

Am 18. + 19. Mai 2019 fan­den auf dem Kur­fürs­ten­damm die “Clas­sic Days Ber­lin 2019” statt.
Über 2000 Old­ti­mer gab es zuse­hen.
Hier eine klei­ne Aus­wahl von Autos die noch Cha­rak­ter hat­ten. Bei eini­gen die­ser Wagen, fragt man sich, wie man mit den wohl ein­par­ken soll. 

Der Ber­lin Fla­neur: Fünf mal umbe­nannt mit vier Namen — Der „Ost­bahn­hof“

Ein­gang zum Ostbahnhof

 
Es ist wie­der Urlaubs­zeit.
Vie­le wer­den auch in die­sem Jahr vom „Ost­bahn­hof“ in den Urlaub star­ten. Weni­ge der Rei­sen­de dürf­ten wis­sen, wel­che inter­es­san­te Geschich­te die­ser Bahn­hof hat.
Ich ver­bin­de mit dem „Ost­bahn­hof“ vie­le Kind­heits­er­in­ne­run­gen. Von hier aus fuhr ich ins Feri­en­la­ger oder mit mei­nen Eltern in den Urlaub. Hier arbei­te­te mei­ne Groß­mutter bei der Reichs­bahn in der Fahr­kar­ten­aus­ga­be.
Immer wenn ich am „Ost­bahn­hof“ aus­stei­ge, schaue ich mich um.
Zu DDR-Zei­ten war er einer der wich­tigs­ten Bahn­hö­fe in Ost­ber­lin.
Und auch heu­te zählt der „Ost­bahn­hof“ mit 100.000 Fahr­gäs­ten am Tag, zu einem der meist fre­quen­tier­ten Bahn­hö­fe Deutsch­lands.
Ich habe kei­ne Ahnung wie die Zahl zustan­de kommt, aber sicher­lich wer­den da auch die S‑Bahn-Nut­zer hin­zu­ge­zählt, die jeden Tag über den Bahn­hof fah­ren.
Begon­nen hat die Geschich­te des „Ost­bahn­hofs“ 1842.
Da wur­de er als Kopf­bahn­hof eröff­ne­te und hieß “Frank­fur­ter Bahn­hof”.  Als die Ber­li­ner Stadt­bahn gebaut wur­de, errich­te­te man einen neu­en Bahn­hof, der nun ein Durch­gangs­bahn­hof war.  Von 1881 bis 1950 hieß er dann “Schle­si­scher Bahn­hof”.  Da von hier­aus die meis­ten Züge Rich­tung Ost- und Süd­ost­eu­ro­pa (Ost­preus­sen, Schle­si­en und Ruß­land) abfuh­ren oder anka­men.
Ein Kurio­sum in der Geschich­te des Bahn­hof war, dass man von hier aus 1927 zu einer 12 tägi­gen Rei­se per Bahn nach Tokio auf­bre­chen konn­te. Das Fahr­kar­ten­heft kos­te­te  650 Reichs­mark, was heu­te etwa 2500 Euro sind. 
1950 wur­de der Bahn­hof erneut umbe­nannt.
Bis 1987 hieß er  “Ost­bahn­hof”.
Dann durf­te er sich 1319 Tage „Ber­lin-Haupt­bahn­hof“ nen­nen. Danach bekam er sei­nen alten Namen „Ost­bahn­hof“ zurück.
Mit­te der Acht­zi­ger Jah­re sanier­te die DDR-Regie­rung den Bahn­hof. Er wur­de einer der moderns­ten des Lan­des.
Die alte dunk­le Vor­hal­le, die ich als Kind kann­te, wich einer hel­len und freund­li­chen Emp­fangs­hal­le.
Nach der Wen­de ist das Gebäu­de des „Ost­bahn­hofs“ erneut um- und aus­ge­baut wor­den. Es kam ein Hotel hin­zu, zwei Büro­tür­me und jede Men­ge Geschäf­te.
Draus­sen auf dem Bahn­hofs­vor­platz fah­ren vom Bus­bahn­hof Fern­rei­se­bus­se ab.
Heu­te ist der „Ost­bahn­hof“ Regional‑, Fern- und S‑Bahnhof in einem und mit 9 Bahn­glei­sen aus­ge­stat­tet. Vier für die S‑Bahn und fünf Glei­se für den Fern- und Regio­nal­ver­kehr.
Ver­än­de­run­gen gehö­ren zur Geschich­te des Bahn­hofs.
Einst lag er in einer der ärms­ten und kri­mi­nells­ten Gegen­den von Ber­lin, die auch „Klein-Chi­ca­go” genannt wur­de. Spä­ter, zu DDR-Zei­ten, war er ein belieb­ter Anlauf­punkt für in-und aus­län­di­sche Ber­lin-Besu­cher. Denn hier gab es einen der moderns­ten Kon­sum­tem­pel der DDR, das „Cen­trum-Waren­haus am Ost­bahn­hof“, dass nach der Wen­de zum „Gal­le­ria am Ost­bahn­hof“ wur­de. Das Waren­haus ist seit Juli 2017 auch Geschich­te. Es schließt sei­ne Pfor­ten, weil es nicht genü­gend Kun­den gibt.
Ob Euro­pas höchst­ge­le­ge­ne Bow­ling­bahn im Haus wei­ter bestehen bleibt, weiß ich nicht. 
Der „Ost­bahn­hof“ ist heu­te bei Tou­ris­ten sehr beliebt. Von hier aus kom­men sie schnell zu einer der inter­es­san­tes­ten Sehens­wür­dig­kei­ten von Ber­lin, der „East-Side-Gal­lery“.
Auch am spä­ten Abend ist es rund um den Bahn­hof nicht ruhig. Hier tref­fen sich vor allen sehr vie­le  jun­ge Leu­te. Sie machen sich von hier aus auf den Weg zu einer der ange­sag­ten Par­ty­lo­ca­ti­ons, die es in der unmit­tel­ba­rer Umge­bung des Bahn­hof gibt.
Und auch für Trö­del­markt­fans, wie ich es einer bin, ist der Ost­bahn­hof am Wochen­en­de ein regel­mä­ßi­ger Anzie­hungs­punkt. Auf der Rück­sei­te des Bahn­hofs­ge­bäu­des fin­det einer der belieb­ten Trö­del­märk­te von Ber­lin statt. Den ver­las­se ich sel­ten mit lee­ren Hän­de, da ich hier immer was fin­de, dass irgend­wo in einer Ecke mei­ner Woh­nung spä­ter zu einem Staub­fän­ger wird.

Info­kas­ten:
Ber­lin Ost­bahn­hof
Kop­pen­str. 3
10243 Ber­lin

Ver­kehrs­an­bin­dung:
Sta­ti­on Ost­bahn­hof
S‑Bahn: 
S5, S7, S75
Bus: 
140, 142, 147, 240, 248, 347, N40
Der Bahn­hof ist barrierefrei.

Geöff­net:
24 h und 365 Tage

behin­der­ten gerech­te Park­plät­ze vorhanden.

Öff­nungs­zei­ten des Rei­se­zen­trums im Bahn­hof:
Mo-Fr: 8.00–20.00 Uhr
Sa + So: 09:00–18.30 Uhr
Öff­nungs­zei­ten der Gas­tro­no­mi­schen Ein­rich­tun­gen und Geschäf­te unterschiedlich.

Inter­net­auf­tritt:
Deut­sche Bun­des­bahn für Ost­bahn­hof:
http://www.bahnhof.de/bahnhof-de/Berlin_Ostbahnhof.html

Info­sei­te zu „Ein­kaufs­bahn­hof“:
https://www.einkaufsbahnhof.de/berlin-ostbahnhof